Zero Trust Network Access
(ZTNA)
Was ist ZTNA?
ZTNA steht für „Zero Trust Network Access“ und beschreibt eine Sicherheitsarchitektur, die Netzwerkzugriffe nur unter strengen Überprüfungen zulässt und nicht automatisch auf Vertrauen setzt. Im Zentrum der ZTNA-Philosophie steht das Prinzip, dass kein Gerät, Nutzer oder Dienst ohne vorherige Authentifizierung und Autorisierung als vertrauenswürdig eingestuft wird.
Der Begriff „Zero Trust“ bezieht sich also darauf, dass jedes Element in einem Netzwerk einer kontinuierlichen Prüfung und Validierung unterzogen wird, bevor es Zugriff auf bestimmte Ressourcen erhält.
ZTNA wird teilweise auch als Software-Defined Perimeter (SDP) bezeichnet, da es die traditionellen Netzwerkgrenzen, die auf physischen Firewalls basieren, zugunsten eines softwaredefinierten und identitätsbasierten Perimeters ersetzt. Im Vergleich zu klassischen VPNs, die oft weiten Zugriff auf das gesamte Netzwerk ermöglichen, sorgt ZTNA dafür, dass Benutzer nur auf jene Anwendungen zugreifen können, die sie tatsächlich benötigen.
ZTNA: Unverzichtbar für eine moderne Security Strategie
In einer Welt, in der Unternehmensnetzwerke zunehmend dezentral sind und Remote-Arbeit zur Norm geworden ist, stellt ZTNA eine zukunftssichere Lösung dar, die Unternehmen jeder Größe vor den Herausforderungen der Netzwerksicherheit schützt und zugleich flexible Arbeitsweisen ermöglicht.
Grundlagen des Zero Trust-Ansatzes
- Ständiges Misstrauen gegenüber dem Netzwerk:
Jede Verbindung, unabhängig vom Standort, wird als potenziell unsicher eingestuft. - Überwachung externer und interner Bedrohungen:
Bedrohungen werden sowohl innerhalb als auch außerhalb des Netzwerks berücksichtigt. - Standortunabhängiges Vertrauen:
Der physische Standort eines Geräts oder Nutzers wird nicht als vertrauensbildender Faktor angesehen. - Identitäts- und Zugriffskontrolle:
Jeder Nutzer und jedes Gerät wird authentifiziert und autorisiert. - Dynamische Richtlinienanpassung:
Sicherheitsrichtlinien werden ständig an neue Informationen angepasst.
Diese Prinzipien sind die Basis für das Zero Trust-Sicherheitsmodell, das zunehmend als Goldstandard für Netzwerksicherheit gilt. Durch die kontinuierliche Überprüfung und Validierung der Identität und des Zugriffs reduzieren Unternehmen das Risiko von Insider-Bedrohungen und unautorisierten Zugriffen drastisch.
So funktioniert ZTNA
- Anwendungsebene statt Netzwerkzugriff:
Anstatt Zugriff auf das gesamte Netzwerk zu gewähren, wird der Zugriff nur auf eine bestimmte Anwendung oder einen Dienst freigeschaltet. Das Netzwerk selbst bleibt für den Nutzer weitgehend unsichtbar. - Versteckte IP-Adressen:
Durch ZTNA bleiben die IP-Adressen des Netzwerks verborgen, was den Schutz vor unerwünschten Verbindungen und Scans durch potenzielle Angreifer verstärkt. - Gerätesicherheit als Entscheidungsgrundlage:
Die Sicherheitsstufe und das Risiko des zugreifenden Geräts werden bei der Zugriffsentscheidung berücksichtigt, sodass nur vertrauenswürdige Geräte Zugang erhalten.
- Dynamische Sicherheitsfaktoren:
ZTNA bezieht zusätzliche Faktoren wie den Standort, die Uhrzeit und die Häufigkeit der Zugriffsanfragen mit ein und erlaubt eine risikobasierte Anpassung. - Integration mit Identity-Providern (IdP) und Single Sign-On (SSO):
ZTNA lässt sich leicht mit SSO-Plattformen und IdPs integrieren, um die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen und Zugriffe zentral zu verwalten.
ZTNA wird meist in zwei Varianten angeboten – agentenbasiert und servicebasiert. Bei der agentenbasierten ZTNA-Lösung wird eine Software auf dem Endgerät installiert, während servicebasierte ZTNA-Lösungen komplett cloudbasiert sind und keinen Agenten benötigen.
Unterschiede zwischen ZTNA & VPN
ZTNA und VPN sind beides Lösungen zur Zugriffskontrolle, doch ihre Ansätze und Einsatzgebiete unterscheiden sich grundlegend:
- OSI-Schicht-Ebene: VPNs arbeiten häufig auf der Netzwerkebene, während ZTNA-Anwendungen auf der Anwendungsebene operieren und so eine granularere Kontrolle ermöglichen.
- Installationsanforderungen: VPNs erfordern oft eine Software-Installation auf allen Geräten. Bei ZTNA ist dies je nach Implementierungsart nicht immer notwendig.
- Hardwareanforderungen: Während VPNs in der Regel einen VPN-Server erfordern, kann ZTNA in den meisten Fällen vollständig in der Cloud betrieben werden.
- Zugriffsgranularität: ZTNA bietet eine verschlüsselte Eins-zu-Eins-Verbindung zwischen Gerät und Anwendung, während VPNs den Zugang zum gesamten LAN gewähren.
Implementierung einer Zero Trust-Architektur mit ZTNA
Die Einführung einer ZTNA-Lösung erfordert eine sorgfältige Analyse der Unternehmensstruktur und -bedürfnisse. Unternehmen müssen dabei abwägen, welche Art von ZTNA-Lösung – agentenbasiert oder dienstbasiert – für ihre Anforderungen am besten geeignet ist. Einige grundlegende Schritte zur Implementierung sind:
- Identitätsbasierte Zugriffskontrolle etablieren:
Die Implementierung von Identitäts- und Zugriffslösungen wie SSO und IdPs ist die Grundlage für den ZTNA-Einsatz. - Richtlinien definieren und dynamisch anpassen:
Die kontinuierliche Überprüfung und Anpassung der Zugriffsrichtlinien an neue Bedrohungen und Sicherheitsanforderungen ist essenziell. - Integration in die vorhandene Infrastruktur:
ZTNA lässt sich sowohl in Cloud- als auch in On-Premises-Umgebungen einsetzen und ermöglicht dadurch eine flexible Einbindung in bestehende Systeme. - Regelmäßige Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeitenden:
Zero Trust setzt voraus, dass alle Netzwerkbenutzer sich der Sicherheitsanforderungen bewusst sind und an deren Einhaltung mitwirken.
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