Adobe RGB – Großer Farbraum für professionelle Anwender

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Der Farbraum bezeichnet – ganz allgemein – jenen Teil des Farbbereichs, den das menschliche Auge wahrnehmen kann. Dies kann beispielsweise das sichtbare Lichtspektrum sein. Im Sektor der Computer bzw. deren Monitore haben sich vornehmlich zwei Farbraumstandards etabliert: Adobe RGB und sRGB. Wo genau die Unterschiede liegen und welche Vorteile Adobe RGB gegenüber sRGB aufweist, verrät der folgende Beitrag.

RGB: Die additiven Grundfarben

Bevor wir näher auf die beiden genannten Farbräume eingehen, soll an dieser Stelle zunächst etwas Basis-Wissen aufgefrischt werden. Bei "RGB" handelt es sich um die additiven Grundfarben Rot, Grün und Blau. Alle Farben, die wir wahrnehmen, setzen sich aus diesen drei Grundfarben zusammen. Auch am Bildschirm wird die Farbe jedes einzelnen Pixels durch dessen drei RGB-Werte bestimmt.

Durch das Mischen der Grundfarben können mit einem RGB-Farbraum die verschiedensten Farbwahrnehmungen nachgebildet werden. Bei Farbräumen, wie wir sie sowohl bei Adobe RGB als auch bei sRGB vorfinden, handelt es sich um konkret definierte Farbbereiche. Je größer der jeweilige Farbraum ist, umso größer ist der Farbbereich, der auf einem Monitor dargestellt werden kann.

Es werden also sowohl Rot als auch Grün und Blau Zahlenwerte zwischen 0 und 255 zugewiesen, die wiederum die Intensität der entsprechenden Farbe beziffern:

  •  Rot: 255/0/0  
  •  Grün: 0/255/0 
  •  Blau: 0/0/255 
  •  Grau: 120/120/120 
  •  Weiß: 255/255/255 
  •  Schwarz: 0/0/0 

Adobe RGB vs. sRGB – Das sind die Unterschiede

Im Bereich moderner Monitore kommen als Farbraumstandards vor allem Adobe RGB und sRGB zum Einsatz. Letzterer ist der kleinere von beiden und beschränkt sich auf jene Farben, die von Monitoren und Displays verschiedener Hersteller abgebildet werden können. Daraus ergibt sich trotz des kleineren Farbraums ein nicht zu vernachlässigender Vorteil: Wiedergegebene Bilder und Videos sehen auf nahezu jedem Endgerät identisch aus, denn bei sRGB-kompatiblen Geräten kommt es nur zu sehr geringen farblichen Abweichungen zwischen Ein- und Ausgabe.

Der Farbraum Adobe RGB hingegen ist deutlich größer und wurde speziell für professionelle Ansprüche sowie das Erstellen hochwertiger Drucke ins Leben gerufen. Bereits 1998 von dem Hersteller der beliebten Bildbearbeitungssoftware Photoshop entwickelt, mauserte sich der Adobe-Farbraum aufgrund des großen Marktanteils von Adobe-Grafiksoftware schnell zum Standard in der professionellen Video- und Bildbearbeitung, sowie in der Verlags- und Druckbranche. Da beim Drucken oftmals Farben wie Schwarz, Gelb, Cyan, Magenta oder auch Orange und Grün genutzt werden, profitieren die Ergebnisse davon, wenn komplexere Farben bereits vorher im Adobe-RGB-Standard vorlagen. Auch eine wachsende Anzahl moderner LCD-Monitore setzt daher auf diesen erweiterten Farbraum.

Bei der Wahl zwischen Adobe RGB und sRGB geht es also maßgeblich um die beabsichtigte Weiterverarbeitung des Bild- und Video-Materials. Haben Sie vor, Ihre Fotos hauptsächlich beispielsweise für Internetpräsenzen oder Powerpoint-Präsentationen zu verwenden, so eignet sich der sRGB-Farbraum. Drucken Sie Ihre Bilder und Fotografien hingegen regelmäßig aus, so sollten Sie einen Bildschirm mit der höheren Adobe-RGB-Farbraumabdeckung wählen.

HP TFT Z27 IPS 4k 27
Die Angaben zu Farbraum und -abdeckung können normalerweise ganz einfach der jeweiligen Produktbeschreibung oder Produktverpackung entnommen werden, denn Hersteller weisen diese gerne gut sichtbar aus.
Lenovo Thinkpad

Fazit: Adobe RGB ist auf erhöhte Praxisanforderungen ausgelegt

Bei Adobe RGB handelt es sich um einen erweiterten Farbraum, der optimal an die Praxisanforderungen von Fotografen und Grafikdesignern angepasst ist. Er deckt einen größeren Farbwiedergabebereich ab, als dies bei sRGB der Fall ist. Zudem können mit Adobe Photoshop Bilddateien schnell und unkompliziert bearbeitet werden, die zuvor mit dem Adobe-Farbraum gespeichert wurden. Auch moderne Digitalkameras, Scanner und Monitore arbeiten bereits häufig mit ihm. Im Falle der Bildschirme ist darauf zu achten, dass zur entsprechenden Bildwiedergabe der erweiterte Farbwiedergabebereich unterstützt werden muss. Ist dies der Fall, so lassen sich Bilder, die mit einer Kamera im Adobe-RGB-Modus aufgenommen wurden, vollständig korrekt wiedergegeben. Die Farben können zudem deutlich gesättigter dargestellt werden, als dies bei sRGB möglich ist und gerade Druckerzeugnisse überzeugen durch ihre hohe Bildqualität. Abschließend lässt sich obendrein erwähnen, dass der erweiterte Farbraum detailverliebten Anwendern nennenswerte Genauigkeitsvorteile bei der Bildbearbeitung offeriert.

Wenn Sie mehr Adobe RGB und weitere Farbräume und deren Praxiseinsatz wissen möchten, kontaktieren Sie uns gerne unter shop@mcl.de.

 


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